Kritik: Ant-Man - Megaband 1
Nachdem Ant-Man gerade die Kinoleinwand erobert, rückt auch die Comic-Vorlage in den Fokus. Doch Ant-Man ist kein klassischer Superheld, sondern jeder, der zum Träger des speziellen Anzuges wird, kann die neu erworbenen Fähigkeiten zu seinen Gunsten nutzen. Niemand geringerer als "The Walking Dead" Autor Robert Kirkman hat sich einen neuen Träger ausgedacht und mit The Irredeemable Ant-Man eine abgeschlossene Geschichte mit 14 Bänden erfunden. Diese wurden nun passend zum Kinostart in einem Megaband veröffentlicht, den wir euch nun genauer vorstellen wollen.Eric O´Grady ist der dritte Träger des Ant-Man Anzuges. Der ursprüngliche Besitzer war Hank Pym, der auch den Anzug erfunden hat. Danach übernahm Scott Lang von ihm den Anzug und wurde dann auch zum Avanger. Die Geschichte rund um Lang ist auch die Thematik des aktuellen Kinofilms. Der aktuelle Megaband erzählt, wie bereits erwähnt, die Geschichte von Eric O´Brady, einem eher verantwortungslosen S.H.I.E.L.D.-Agenten, dem bei einem Überfall auf den Heli-Carrier die neuste Version des Anzuges in die Hände fällt. Statt die neuen Fähigkeiten für das Gute zu nutzen, denkt er richtig egoistisch nur an sich und will sein Leben nicht wirklich für andere in Gefahr bringen. So nützt er die Fähigkeit, sich auf Ameisengröße zu schrumpfen vor allem dazu, Frauen heimlich beim Duschen zu beobachten. Wenn er Frauen einmal hilft, dann nur um sie danach zu daten und ins Bett zu bekommen. Diebe hingegen hält er nur deswegen auf, um dann selbst mit dem Diebesgut verschwinden zu können. Vom Superhelden ist O´Grady weit entfernt.
Doch ganz so gemütlich ist das Leben von Ant-Man dann doch nicht, denn er wird von seinen ehemaligen Kollegen gejagt. Während Hank Pym vor allem den Anzug zurückhaben will, ist Mitch Carson auf der Suche nach persönlicher Rache. Denn eben diesem hat O´Grady bei der Flucht einen Teil seines Gesichts verbrannt. Da jeder Schrumpfprozess Partikel hinterlässt, die von der teuren Ausrüstung von S.H.I.E.L.D. aufspürbar sind, kommen sie ihm immer wieder gefährlich nahe. Meistens kann er sich nur dank der Fähigkeiten des Anzuges im letzten Moment retten. Ob Ant-Man am Ende erwischt wird, wollen wir hier jetzt offen lassen, da wir euch die Spannung nicht nehmen wollen.
Die wahnsinnig temporeiche Geschichte wird im Paperback auf insgesamt 292 Seiten beschrieben. Witzige Szenen wechseln sich immer wieder mit Kampfszenen ab und die Story mit ihren zwei Erzählzeiten, die sich gegen Ende immer mehr annähern, fesselt. Die Ereignisse des Marvel-Universums wurden sanft in die Geschichte eingebaut ohne von der Hauptgeschichte abzulenken und so findet man immer wieder Hinweise auf den Civil War und die Folgeereignisse. Stilistisch sind die Comic-Bände auf sehr hohen Niveau. Kirkman erzählt eine extrem interessante Geschichte mit jeder Menge Situationscomic, die von den Zeichnern, wie Phil Hester oder Cory Walker mit ihren stimmungsvollen Zeichnungen perfekt umgesetzt wurde. Ein kleines Highlight findet sich am Anfang von jedem Comic: Eine Ameise fasst die bisherigen Geschehnisse humorvoll zusammen. Auch Kurzgeschichten anderer Figuren, wie zum Beispiel von Monstro, finden in der Erzählung ihren Platz.