Comic >> Comic-Kritiken >> Asterix - der listige Gallier - Der Papyrus des Cäsar

Seiten:
48
Erscheinungsdatum:
22.10.2015
ISBN:
9783770438907

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Kritik: Asterix - der listige Gallier - Der Papyrus des Cäsar

Während man in der Vergangenheit schon mehrere Jahre auf einen neuen Band von Asterix warten musste, sind dieses mal nur zwei Jahre vergangen, bis uns eine neue Geschichte vorliegt. Der zweite Band, der wieder rein von Autor Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad, produziert wurde - "Der Papyrus des Cäsars" - ist vor wenigen Tagen erschienen. Der Band bietet Kritik an der aktuellen Medienlandschaft und klärt uns am Ende sogar auf, wie die Geschichten rund um die Gallier entstanden sind. Wie wir den neuesten Band fanden, verraten wir euch hier.

Die neueste Geschichte rund um das kleine gallische Dorf will uns erklären, warum heute in den Geschichtsbüchern nichts mehr von den tapferen Kämpfern zu finden ist. Julius Cäsar schreibt im fernen Rom nämlich seine Memoiren, die bekannte Schrift über den gallischen Krieg "De bello gallico". Sein Berater Syndicus rät ihm jedoch, die Verluste rund um das kleine gallische Dorf in Armorica zu verschweigen, um seinen Ruf nicht zu schwächen und dem Senat mehr Geld für weitere Feldzüge zu entlocken. So lässt Cäsar das Kapitel über den Kampf mit dem gallischen Dorf einfach verschwinden und behauptet ganz Gallien mit römischen Truppen besetzt zu haben. Die Medien feiern ihn und die Veröffentlichung wird mit einer großen Party gefeiert.
Doch wie wir wissen, hat Cäsar nie ganz Gallien erobert und der mutige Schreiber Bigdatha will dieses Wissen bewahren und stiehlt das gestrichene Kapitel, um es dem gallischen Enthüllungsjournalisten Polemix, einer Hommage an Wilileaks-Gründer Julian Assange, zu übergeben. Dieser bringt den Text nach Gallien, damit die Geschichte aufgedeckt wird und er der Verfolgung entkommt. Syndicus heftet sich jedoch heimlich an dessen Fersen, um den Diebstahl, den Cäsar nie erfahren darf, zu verschleiern, da er sonst in der Arena bei den Löwen landen würde. Mitten drinnen stecken Asterix und Obelix, die sich zur Aufgabe machen, das gestrichene Kapitel auf immer und ewig zu sichern.

Nachdem sich vor wenigen Jahren Zeichner Uderzo auch zurückgezogen und die Erzählungen von Asterix und Obelix an Zeichner Didier Conrad und Texter Jean-Yves Ferri übergeben hat, machten sich Fans der Serie Sorgen, ob denn die Qualität gehalten werden könne. Mit deren ersten eigenen Geschichte "Asterix bei den Pikten" bewiesen sie jedoch, dass man sich keine Sorgen machen müsse. Auch der neueste Band weiß zu gefallen, auch wenn man zugeben muss, dass er nicht an die ganz großen Geschichten herankommt. So gibt es mehrere Nebengeschichten, die parallel ablaufen. Am Ende werden diese jedoch nicht wirklich miteinander verwoben bzw. teilweise wirken die Lösungen, um die Geschichte zu einem Ende zu bringen etwas plump und ideenlos. Ebenso fehlt der Geschichte ein richtiger Höhepunkt zu dem sich die Geschichte hinentwickelt. So plätschert die Geschichte nur vor sich hin und kann nur in manchen Szenen mit guten Gags und Anspielungen zur Medienwelt zünden. So werden zum Beispiel Kurznachrichten mit Vögeln verschickt, was schnell an Twitter erinnert.

Technisch beherrschen Ferri und Conrad ihr Werk, denn sie schaffen es einerseits den alten Stil von Asterix und Obelix beizubehalten, ihn jedoch sanft an die heutige Zeit anzupassen. Die Bilder wirken deshalb oft ein wenig dynamischer und mit mehr Details. Es gibt wieder richtig gute Sprachwitze und wer genau hinschaut wird auch ein paar gezeichnete Gags in den Bildern finden. Die bekannten Figuren sind alle gut getroffen bis auf eine Person, Cäsar. Ihm wurde von Conrad nämlich ein neues Gesicht spendiert.

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