Preview: Captain Blood
Andreas Zommer - 31.08.2009
Wenn man an klassische Piratengeschichten und Verfilmungen denkt, dann wird dem Kenner der Name Rafael Sabatini durchwegs ein Begriff sein. Seine Geschichten sind auch Vorlage für das von SeaWolf programmierte Spiel. Nachdem es ursprünglich noch für die Xbox angekündigt wurde, konnten wir nun die überarbeitete Version des noch 2009 erscheinenden Titels anspielen.Anfang des 20. Jahrhunderts kam man im Bereich von Piratengeschichten nicht an Sabatini vorbei, denn kaum jemand schrieb so genau über Intrigen, Seeschlachten, Liebe und Schwertkämpfe. Seine Geschichten waren Vorlagen für viele Filme, doch in den Bereich der Videospiele hatte er seinen Einfluss bisher noch minimalst gehalten. Nun wird erstmals eine Geschichte in Videospielform umgesetzt und diese kann sich durchaus zeigen lassen.
Man könnte meinen Peter Blood ist von Geburt an für dass Piratenleben geschaffen worden. In jungen Jahren trieb er sich durch die Welt um dann bei einer Rebellion auf der falschen Seite zu landen und gefangen genommen zu werden. In Folge dessen wurde er ungerechtfertigter Weise wegen Hochverrat zu harter Sklavenarbeit verurteilt. Da ihm dieses Leben auf Barbados natürlich nicht gefällt, flieht er eines Tages und verschreibt sich dem Piratenleben. Samt seinem Freund Jeremy Pitt segelt er nun durch die spanischen Gewässer auf der Suche nach Abenteuern, Gold und um die ihm zugefügten Ungerechtigkeiten zu rächen.
Im Spiel übernehmt ihr nun die Rolle von Peter Blood und in einigen Szenen von dessem Freund und kämpft euch in bewährter Hack'n'Slay-Natur durch die Welt und bekämpft eure Feinde mit Schwertern, Pistolen, Bomben und Äxten. Je nach Größe der Waffe verursacht ihr einerseits unterschiedlich großen Schaden und könnt andererseits unterschiedlich viele Angriffe tätigen. Neben den typischen Angriffen mit denen ihr eure Gegner ins Jenseits schickt, könnt ihr mittels Tastenkombinationen auch die Gegner in eine große Blutlacke verwandeln. Immer wieder werdet ihr im Spiel auch Bosskämpfe zu tätigen haben, wo ihr die Tasten im richtigen Moment tätigen werden müsst, wie es zum Beispiel von God of War bekannt ist.
Aber was wäre ein Piraten-Spiel ohne Seeschlachten und hier will uns Captain Blood natürlich nicht enttäuschen. So wird es sowohl Seekämpfe mit all ihren klassischen Eigenschaften, wie Kanonenfeuer, Granaten, Schifframmereien und Flammenwerfern geben, sondern auch Fort- und Landangriffe. In den Seeschlachten könnt ihr dabei entweder eine Gesamtansicht des Geschehens wählen oder euch direkt in Egoshooter-Manier hinter eine Kanone setzen und das gegnerische Schiff aufs Korn nehmen. Mit dabei in all der Action ist natürlich ein angemessenes Schiffsschadensmodell. Ist euch der Kanonenhagel zu unspektakulär, könnt ihr natürlich den Kampf auf das gegnerische Schiff verlegen um am gegnerischen Deck den Kampf auszutragen. Habt ihr den Kampf überlebt, könnt ihr das Schiff übernehmen und es in eure wachsende Flotte eingliedern.
Nach Kämpfen könnt ihr eure Erfahrungspunkte zum Aufbessern eures Charakters verwenden und auch eure Schiffe anpassen. Solltet ihr noch dazu genug Gold gesammelt haben, dann könnt ihr Upgrades für eure Schiffe kaufen oder neue Fähigkeiten und Combos für euren Charakter kaufen.
Technisch scheint sich das Spiel im oberen Bereich anzusiedeln und in den Schiffleveln sah das Wasser hervorragend aus. Schade ist jedoch, dass die Kameraführung fix vorgegeben ist. Der Sound passt ihm Spiel aber und verleiht den einzelnen Szenen ihren eigenen Flair. Hier scheinen die Entwickler also eine gute Grundlage für ein Spiel gelegt zu haben.
Fazit: Nach zwei Jahren konnten wir nun wieder einen Blick auf das Spiel werfen und waren angenehm überrascht, wie es sich weiterentwickelt hat. Das Setting ist gut umgesetzt und die Grafik bewegt sich im guten Bereich. Piratenspiele gab es zuletzt eh viel zu wenige, also kann man sich hier schon auf einige spannende Stunden noch im Jahre 2009 freuen, sofern bei der Entwicklung alles so abläuft, wie es geplant ist. Immerhin sind vom Entwickler noch ein paar Gameplay-Veränderungen geplant, die im Moment noch an manchen Stellen den Spielspaß mindern.
Ersteindruck: Gut