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Titel:
Nobody Wants to Die
System:
PC
Publisher:
Plaion
Entwickler:
Critical Hit Games
Genre:
Abenteuer
Release:
17.07.2024
01.01.1970

Systemvorraussetzungen
Minimum:

Optimum:

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Review: Nobody Wants to Die

Nobody Wants to Die ist ein bemerkenswerter neuer Titel, der sich in den letzten Wochen viel Aufmerksamkeit erarbeitet hat. Entwickelt vom polnischen Studio Critical Hit Games, mischt dieses Spiel auf faszinierende Weise klassische Detektivgeschichte im Noir-Stil mit futuristischen Science-Fiction-Elementen. Die Frage, ob dieses Debütprojekt den hohen Erwartungen gerecht werden kann, versuchen wir im Folgenden umfassend zu beantworten.

In Nobody Wants to Die erleben die Spieler eine Zukunftsvision, die etwa 300 Jahre von unserer Gegenwart entfernt liegt. In dieser düsteren Welt hat die Menschheit eine bahnbrechende Technologie entwickelt, die es ermöglicht, das Bewusstsein eines Menschen nach dem Tod in einen neuen Körper zu übertragen. Diese Möglichkeit der Unsterblichkeit ist jedoch nur den Reichen und Mächtigen vorbehalten, die bereit sind, dafür immense Summen zu zahlen. Der Rest der Bevölkerung bleibt dieser Privilegien beraubt und dient im schlimmsten Fall als „Ressource“ für diese Elite. Diese Thematik bildet das Rückgrat der Handlung und zieht sich durch die gesamte narrative Struktur des Spiels.

Der Protagonist, James Karra, ist ein klassischer Noir-Detektiv: ein harter, gebrochener Mann mit einer düsteren Vergangenheit, der nun vor einer seiner schwierigsten Ermittlungen steht. Die Story beginnt mit einem scheinbaren Selbstmord, doch schnell wird klar, dass mehr dahintersteckt. Karra, unterstützt von seiner Kollegin Sara, muss sich durch ein Netz aus Lügen, Intrigen und dunklen Geheimnissen kämpfen, das immer mehr Enthüllungen über die moralischen Abgründe der Unsterblichkeits-Technologie zutage fördert.

Die drei Hauptfälle, die Karra untersucht, sind miteinander verflochten und beleuchten unterschiedliche Aspekte dieser dystopischen Gesellschaft. Jeder Fall führt den Spieler tiefer in die Machenschaften der Elite ein, die nicht nur um die Kontrolle über ihre eigenen Leben kämpft, sondern auch bereit ist, über Leichen zu gehen, um ihre Macht zu bewahren. Dabei stellt das Spiel nicht nur die Frage, ob diese Form der Unsterblichkeit ethisch vertretbar ist, sondern auch, welche Auswirkungen sie auf die Gesellschaft als Ganzes hat. Was bedeutet es für die Menschlichkeit, wenn das Leben endlos wird? Und wie weit sind Menschen bereit zu gehen, um ihr eigenes Überleben zu sichern?

Ein zentraler Bestandteil des Spiels ist die Entscheidungsfindung in den Dialogen. Diese Entscheidungen haben weitreichende Konsequenzen und beeinflussen nicht nur den Verlauf der Geschichte, sondern auch die Beziehungen zu anderen Charakteren und das Schicksal des Protagonisten. Die Dialoge sind geschickt geschrieben und bieten eine Vielzahl von Optionen, die oft moralische Dilemmata aufwerfen. Diese Vielfalt an Entscheidungen und die damit verbundenen alternativen Enden machen Nobody Wants to Die zu einem Spiel, das man mehrmals durchspielen möchte, um alle Facetten der Geschichte zu erleben.

Neben den Dialogen bietet das Spiel verschiedene interaktive Elemente, die das Detektiv-Gameplay unterstützen. Karra hat Zugriff auf eine Reihe futuristischer Geräte, die ihm bei der Untersuchung von Tatorten und der Rekonstruktion von Ereignissen helfen. Dazu gehören unter anderem ein Zeitrekonstruktor, der es ermöglicht, Szenen zurückzuspulen und so neue Hinweise zu entdecken, sowie ein X-Ray-Scanner und eine UV-Lampe, die verborgene Spuren aufdecken. Diese Tools sind effektiv und tragen zur Immersion bei, auch wenn das Spiel in den meisten Fällen sehr linear bleibt. Die Rätsel, die gelöst werden müssen, folgen einem festen Schema und lassen wenig Raum für kreative Lösungen. Für Spieler, die es gewohnt sind, komplexere Detektivspiele wie Return of the Obra Dinn zu spielen, könnte dies etwas enttäuschend sein. Die starke Führung durch das Spiel nimmt dem Spieler oft das Gefühl, selbst der Entdecker und Problemlöser zu sein.

Nichtsdestotrotz schafft es Nobody Wants to Die eine dichte und spannende Atmosphäre aufzubauen, die den Spieler in ihren Bann zieht. Die Welt, die Critical Hit Games geschaffen hat, ist nicht nur optisch beeindruckend, sondern auch thematisch tiefgründig. Die Darstellung einer Zukunft, in der Unsterblichkeit käuflich ist und die Gesellschaft in zwei Klassen gespalten ist, wirkt erschreckend realistisch und wirft viele Fragen auf, die auch über das Spiel hinaus beschäftigen.

Die Schauplätze des Spiels sind liebevoll und detailliert gestaltet. Von den verfallenen Stadtvierteln bis hin zu den luxuriösen Residenzen der Elite strahlt jeder Ort eine bedrückende Stimmung aus, die das Noir-Feeling perfekt unterstreicht. Diese Welt ist kalt und gnadenlos, was auch durch die klugen und oft zynischen Dialoge verstärkt wird. Die Charaktere, denen Karra begegnet, sind alles andere als eindimensional – jeder hat seine eigenen Motive, Geheimnisse und Schwächen, was die Interaktionen im Spiel umso interessanter macht.

Ein weiterer Aspekt, der im Spiel hervorsticht, ist die Art und Weise, wie es den Spieler mit ethischen und philosophischen Fragen konfrontiert. Ist es wirklich erstrebenswert, für immer zu leben? Was geschieht mit den Menschen, die sich dieses Privileg nicht leisten können? Und wie wirkt sich eine solche Technologie auf die sozialen Strukturen aus? Diese Fragen durchziehen das Spiel und regen den Spieler immer wieder zum Nachdenken an. Es ist kein Spiel, das einfache Antworten bietet – vielmehr fordert es den Spieler heraus, seine eigenen Überzeugungen zu hinterfragen.

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