Filmkritik: Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen

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In der Neuverfilmung des alten Märchens ist vieles anders und so wird die Geschichte auch von der bösen Königin erzählt, die ihre Sicht der Geschehnisse darlegt. Die Grundgeschichte wird in herrlichen Animationen gezeigt und so erfährt man, dass es einmal ein friedliches und fröhliches Königreich gab, in welchem permanent nur gesungen und getanzt wurde und in welchem Schneewittchen auf die Welt kam. Kurz danach starb ihre Mutter und der König heiratete eine neue Frau. Unruhige Zeiten kamen über das Land und der König, der sein Land beschützen wollte, verschwand nachdem er ausritt, sein Reich zu bewahren. Die Königin nützte den Moment, übernahm die Herrschaft über das Land, welches von Hunger und Elend eingenommen wurde (symbolisch auch durch den ewigen Winter im Land dargestellt), und sperrte Schneewittchen im Schloss ein, wo sie zu einer wunderschönen, jungen Dame heranwuchs.

Ab nun übernimmt die Verfilmung die Erzählung der etwas anderen Geschichte, in der die junge Schauspielerin Lily Collins als Schneewittchen Julia Roberts als böse Königin die Schau stiehlt. Obwohl sich letztere nämlich bemüht böse zu wirken, bekommt man in manchen Situationen sogar etwas Mitleid mit ihr. Am meisten Freude hat man eindeutig mit den sieben Zwergen, die merkbare Charakter-Unterschiede haben und diese auch ausleben, was immer wieder zu Situationskomik führt. Jedoch leben diese von der Gesellschaft ausgeschlossen im Wald und verdienen sich ihr Geld als Diebe, die auf Stelzen für Schrecken in den Wäldern sorgen, obwohl sie sich im Herzen ein normales Leben wünschen.

Als eines Tages Schneewittchen beschließt aus ihrem Gefängnis, dem Schloss, auszubrechen, bekommt sie erstmals mit, wie schlimm es um ihr Königreich steht. Sie läuft hier auch erstmals dem Prinzen Alcott über den Weg. Als sie diesen etwas später erkennt, versucht sie Hilfe von ihm zu bekommen, um das Königreich zu befreien und stellt auch der Königin gegenüber ihren Thronanspruch, da sie doch gerade 18 geworden sei. Dies wird der Königin jedoch zu viel und sie will den Tod der Prinzessin. Der Schlossdiener führt Schneewittchen in den Wald, bringt es aber nicht übers Herz sie zu töten. Als Schneewittchen den Zwergen über den Weg rennt, verbünden sich diese mit ihr, um das Königreich zu befreien. Doch die wunderschöne Prinzessin kämpft nicht nur für das eigene Land gegen die böse Königin, sondern auch um das Herz des Prinzen.

In weiterer Folge entwickelt sich ein interessanter Kampf, vor allem um die Liebe des Prinzen. Während die Königin ihn braucht um die Staatsfinanzen zu retten, verliebt sich Schneewittchen wirklich in ihn. Und da die Königin auch Dank ihres Spiegels weiß, dass die junge Prinzessin schöner ist als sie, unternimmt sie auch alles in ihrer Macht stehende um den Prinzen an sich zu binden. Die im Film vorkommende Schönheitsbehandlung hat schon was eigenes an sich, so lässt sie sich die Lippen zum Beispiel mit Wespenstichen aufspritzen. Regisseur Tarsem Singh schafft es hier verdeckt Gesellschaftskritik einzubauen. Dies etwa auch bei den Zwergen, die deshalb im Wald leben und in die Kriminalität abgedriftet sind, da die Zivilisation keinen Platz für sie "nicht Normale" hat. Doch auch der Prinz bekommt sein Fett ab, denn dank eines Liebesserums benimmt er sich wie ein Hund und rennt treu der Königin hinterher. Doch was kann ihn aus den Fängen des Königin retten? Und kann Schneewittchen ihr unterjochtes Königreich befreien? Fragen, die euch der restliche Film beantworten wird.

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