Titel:
The Purge – Die Säuberung
Original-Titel:
The Purge
USA/2013
Verleih:
Universal Pictures

Laufzeit:
85 Minuten

Filmkritik: The Purge – Die Säuberung

21.07.2013 - Julia

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Wir sind in den USA im Jahr 2022, heute Nacht treten alle Gesetze außer Kraft und Rettung, Feuerwehr und Polizei stehen in diesem Zeitraum nicht zur Verfügung. Diese dystopische Welt präsentiert sich in The Purge – Die Säuberung und wir dürfen euch den Film heute näher vorstellen.

Es ist die eine Nacht im Jahr, in dem jeder tun und lassen kann, was auch immer er möchte – rauben, zerstören, morden. Und alles ist legal und absolut zieht keine Konsequenzen nach sich. Die einzigen Regeln sind, dass hohen Regierungsbeamten ab „Stufe 10“ nichts geschehen darf und nur Waffen bis „Stufe 4“ eingesetzt werden dürfen. Was diese Stufen bedeuten, wird im Film nirgends erklärt, man kann sich dies jedoch auch gut selbst zusammenreimen.

Auf Grund der hohen Kriminalität, auch bedingt durch die enorme Arbeitslosigkeit hat die Regierung entschieden „The Purge“ einzuführen. Eine Säuberungsaktion die dafür gesorgt hat, dass die Kriminalitätsrate im restlichen Jahr unter 1% liegt. Die Arbeitslosenrate sank ebenfalls, da sich arme Leute kein entsprechendes Sicherheitssystem leisten können und viele Leute diese Nacht nutzen, um all ihre Aggressionen abzubauen, indem sie Jagd auf andere Menschen machen. Hierfür bieten sich logischerweise jene an, die es sich nicht leisten können, sich zu verbarrikadieren und somit ohne Schutz leichte Opfer sind.

Am Vorabend der diesjährigen „Säuberung“ setzt nun die Handlung des Filmes an. James Sandine (Ethan Hawke) hat am neuen System profitiert, seine Firma verkauft nämlich Sicherheitssysteme. Am Vorabend schließt er sich mit Frau (Lena Heady, bekannt aus „Game of Thrones“) und seinen beiden Kindern Zoey und Charlie im Haus ein, überzeugt davon einen relativ gemütlichen Abend zu haben. Zoey wird jedoch von ihrem Freund überrascht, der sich heimlich miteinschließen ließ, um die Nacht zu nutzen, um mit ihren Vater über die Beziehung zu „sprechen“, die dieser nicht gerne sieht. Und ja, „sprechen“ steht bewusst unter Anführungsstrichen, um hier mal gleich die erste große Überraschung im Film zu unterstreichen.

James und seine Familie beobachten die Ereignisse rund um das Haus über ihre Überwachungskameras. Als Charlie kurz allein im Raum ist, sieht er einen um Hilfe rufenden Verletzten. Obwohl der Vater Regeln aufgestellt hat, dass niemand reingelassen werden darf, hält sich der Sohn nicht daran, deaktiviert das Sicherheitssystem und lässt den Verletzten ins Haus, womit der Thriller so richtig los geht. James will den Fremden zwar sofort wieder aus dem Haus drängen, unterbrochen durch eine Schießerei mit Henry kann sich der Fremde jedoch im riesigen Haus verstecken. Just in dem Moment klingelt es nämlich auch schon an der Tür. Der Fremde war das diesjährige Opfer einer Gruppe und dieses wollen sie sich nicht nehmen lassen. Angeführt vom Bösewicht (Rhys Wakefield), der höchstes Lob für seine schauspielerischen Leistungen verdient, stellen sie die Familie nun vor die moralische Wahl. Den Verletzten opfern oder im schlimmsten Fall selbst Opfer werden, sollte die Gruppe das Sicherheitssystem überwinden können. Das Katz-und-Maus-Spiel beginnt, gepaart mit moralischen und ethischen Fragen, für deren Antwort und Entscheidung wenig Zeit bleibt.

Die Verfolgung, die Suche, Ängste, Wahnsinn, Freude am Töten, Moral, die dazu stoßenden Nachbarn, Neid, Hass, Hoffnung … Wie der Film weitergeht, muss man sich einfach selbst ansehen.

Zwar spielt der Film nur im Haus der Sandines, durch Radio- und Fernsehmeldungen, die im Laufe des Films und auch während des Abspanns immer wieder eingebaut sind, ergibt sich dem Zuseher die Möglichkeit einen Gesamtblick auf die Situation in den gesamten USA zu erhaschen.

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