„Metro 2033“-Autor Gluchowski zu acht Jahren Haft verurteilt
08.08.2023 13:34 - Andy
Dmitri Gluchowski, der renommierte russische Science-Fiction-Autor bekannt für seinen Roman "Metro 2033", der auch als Basis für das populäre Videospiel diente, wurde in Abwesenheit von einem russischen Gericht zu acht Jahren Haft verurteilt. Berichten der russischen Nachrichtenagenturen Tass und Interfax zufolge wurde er der Verbreitung von "Falschnachrichten" über die russische Armee beschuldigt. Die Verurteilung beruht auf einem Gesetz, das nach der Entsendung von Truppen durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Ukraine erlassen wurde.
Der 44-jährige Gluchowski, der außerhalb Russlands lebt und bereits von Moskau als "ausländischer Agent" bezeichnet wurde, hat die militärische Kampagne Moskaus gegen seine Nachbarn wiederholt kritisiert. Er äußerte sich zum Jahrestag der Offensive im Februar auf Onlineplattformen und erklärte: "Wie schon vor einem Jahr bin ich fest davon überzeugt, dass dieser Krieg sowohl für Russland und unser Volk verheerend ist, als auch tödlich und zerstörerisch für die Ukraine, die ich liebe." Der Schriftsteller, der im Exil in Spanien lebt, bekundete ebenfalls seine Unterstützung für den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny, der kürzlich zu 19 Jahren Haft verurteilt wurde.
Für Gluchowski, der bereits die autoritäre Politik von Kreml-Chef Putin kritisiert hat und letztes Jahr das Buch "Geschichten aus der Heimat" veröffentlichte, scheint eine Rückkehr nach Russland in absehbarer Zeit nahezu ausgeschlossen. Dieses Urteil verstärkt die wachsenden Bedenken über die Meinungsfreiheit und die politische Landschaft in Russland.