The Boys! Garth Ennis´ und Darick Robertsons bösartige Superhelden-Satire ist komplett


18.12.2013 15:55 -

Mit Band Nummer 13 ist die bei Panini Comics erscheinende Reihe The Boys abgeschlossen. Ein Meisterwerk des genialen Autors Garth Ennis (Preacher), kongenial umgesetzt von Darick Robertson, das mit schwarzem Humor und beinhart eine ganz andere Seite des Superheldentums aufschlägt!

Der Ire Garth Ennis ist ohne Zweifel einer der genialsten Autoren im Comic-Business – allerdings ist der auch das Enfant Terrible der Szene. Was er schreibt ist brillant, komplex und verletzt garantiert jede Menge Tabus. Ennis liebt es zu provozieren und tastet sich dabei immer wieder an neue Grenzen des geschmacklich gerade noch oder bereits nicht mehr Machbaren heran. Bei ihm geht es gerne beinhart zur Sache und das oft gepaart mit schwarzem, makabren und sarkastischen Humor. Berühmt wurde er durch seine Reihe Preacher, in der er zusammen mit Zeichner Steve Dillon die Kirche derb aufs Korn nimmt – was er später, mit der Serie Wormwood, noch einen Schritt weiter trieb. Mit Dillon hat er für DC Comics auch die bis heute wohl besten Constantine/Hellblazer-Geschichten in Szene gesetzt und später Punisher-Storys, die sich ebenfalls vom Rest deutlich abheben. All diese Titel wurden in Deutschland bei Panini Comics veröffentlicht, ebenso wie die die anderen Reihen, für die er schrieb, wie The Demon, Hitman, Spawn, The Darkness, Hulk, Spider-Man und Nick Fury, die alle eines gemein haben: den Ennis-Stil. Seine Storys erkennt man, egal welche Figur er ins Rennen schickt und wer dazu den Zeichenstift schwingt.

Am besten ist Garth Ennis aber bei seinen eigenen Comic-Kreationen: Jüngst veröffentlichte Panini Comics sein schräges Frühwerk Dicks, das er zusammen mit John McCrea erstellte, legendär ist seine Zusammenarbeit mit Amanda Conner bei The Pro – Die Superschlampe und zuletzt wendete er sich dem Horror-Genre zu und präsentierte mit Crossed und Stitched ultraharte Neu-Definitionen des Zombie-Mythos.
Wenn es nicht Horror ist und auch nicht die Kirche, haben es ihm Superhelden angetan … vor allem Helden im Zwielicht. In seiner Reihe The Boys konnte Ennis sich da mit Zeichner Darick Robertson richtig austoben. Sie kreierten eine Welt, in der Superhelden – durch Staat und Konzerne gesteuert – zu Macht- und Profit-Instrumenten werden. Die „Helden“ verkommen in der Dekadenz, leben allein für Geld, Ruhm und zur Befriedigung ihrer perversen Gelüste. Dabei werden sie immer weniger kontrollierbar und so wird im Geheimen eine weitere Superheldentruppe, genannt The Boys, zusammengetrommelt, die sich um ausgetickte Supies „kümmern“ soll … Es entspinnt sich eine Geschichte um Geheimorganisationen, Intrigen und Macht, die so komplex ist, dass sie – wäre sie statt mit Superhelden mit Spionen – auch Smileys Leute alle Ehre gemacht hätte.

In 13 Bänden demontieren The Boys nach und nach Superheldengruppen, Geheimdienste, korrupte Staatsorgane und Großkonzerne, bis es zum finalen Showdown kommt. Zentraler Charakter ist dabei Hughie Campbell, der eher zufällig und wider Willen zu den „Boys“ kommt und optisch dem Schauspieler Simon Pegg nachempfunden ist. Während der gesamten Storyline ist er Ennis’ Maßstab für Moral, Charakterstärke und Menschlichkeit – nicht ohne Fehl und Tadel aber doch ein Hoffnungsschimmer in einer verderbten Welt.

The Boys ist eine bösartige Persiflage auf die Gut-Welt der Superhelden und ein überspitztes Bild unserer Konsumgesellschaft, mit der Garth Ennis mit dem Werk schwer ins Gericht geht. Gleichzeitig ist die Reihe, die mit dem kürzlich bei Panini Comics erschienen 13. Band nun auch in Deutschland komplett vorliegt, ein fesselndes und großartig unterhaltendes Comic-Epos. Das verlangt dem Leser zwar zugegeben bisweilen starke Nerven, einen guten Magen und viel Sinn für schwarzen Humor ab – aber wer diese Voraussetzungen mitbringt darf sich dafür auf einige Stunden Comic-Lesevergnügen freuen, schließlich umfasst das Gesamtwerk rund 2000 Seiten.

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