Rudolph Giuliani vertritt Activision im Gerichtsverfahren gegen Diktator Manuel Noriega
09.10.2014 16:49 - Andy
Activision Blizzard, Schöpfer der beliebten Call of Duty-Reihe, hat eine Antwort zu den frivolen Anschuldigungen vom ehemaligen Diktator und Mörder Manuel Noriega verfasst. Rudolph Giuliani, ehemaliger Bürgermeister von New York und teilhabender Partner von Bracewell & Giuliani LLP, wird neben Munger, Tolles & Olson LLP als Vertretung für Activision in der Anhörung am 16. Oktober in Los Angeles auftreten. Activision Blizzard beruft sich bei dem Gastauftritt von Noriega in Call of Duty: Black Ops II auf die geschützte Redefreiheit und rechnet mit einer klaren Abweisung der Klage.
„Manuel Noriega war lediglich ein winziger Teil in Call of Duty und im Rahmen dieser unerhörten Anklage sollte er keinen Cent bekommen,“ kommentiert Rudolph Giuliani. „Sollte er damit durchkommen, würde dieser Fall das gesamte Genre der historischen Fiktion auslöschen. Ich freue mich sehr, die Macher von Call of Duty im Gerichtsverfahren gegen einen verurteilten Straftäter, der nur das amerikanische Rechtssystem verhöhnt und die Meinungsfreiheit angreift, zu vertreten.“
Die Geschichten der Call of Duty-Franchise sind wie viele Filme und TV-Serien aus Schlagzeilen der Geschichte entstanden. Vom Kalten Krieg über den Zweiten Weltkrieg bis hin zu den fortschrittlichen Soldaten im kommenden Call of Duty: Advanced Warfare waren die Spiele stets fiktional, jedoch basierend auf historischen Begebenheiten. In Call of Duty kommen regelmäßig rücksichtslose Diktatoren oder berüchtigte Schurken wie Fidel Castro und Manuel Noriega vor – ebenso gerühmte Helden wie der ehemalige Präsident John F. Kennedy.
Der Antrag, die Anklage fallen zu lassen, wurde am 22. September 2014 dem Gericht in Los Angeles vorgelegt. Nach offiziellen Statuten sah die Rechtslage vor, die Anschuldigungen von Noriega abzuweisen. Die Anwälte Noriegas verfassten hierzu am 2. Oktober eine Antwort, woraufhin Activision eine erneute Antwort heute vorlegt. In einer Anhörung am 16. Oktober 2014 dürfen beide Seiten ihre Ansichten kundtun.
Sollte die Klage von Noriega erfolgreich sein, gibt dies einer Vielzahl historischer und politischer Figuren und deren Erben ein Vetorecht über ihr Erscheinen in sämtlichen Kunstformen. Das hätte einen spürbaren Effekt auf Filme wie Forrest Gump oder Zero Dark Thirty, TV-Shows wie Saturday Night Live und Boardwalk Empire oder auch beliebte Bücher.
„Dieser Fall ist unzulässig, ungerechtfertigt und ein verfassungswidriger Angriff auf jede Kunstform. Videospiele haben die gleichen Freiheiten wie Dokumentationen, Biografien und Filmbiografien. Das gesamte Unterhaltungspaket ist gefüllt mit fiktionalen Individuen und Ereignissen – auch bei Videospielen“, ergänzt Richard Taylor von der Entertainment Software Association.