Superman trifft Barack Obama


10.05.2016 19:35 - Andy

Im November dieses Jahres wird Barack Obama seinen Sessel als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika im Weißen Haus räumen. Vor kurzem hat er mit seinem Abschiedsbesuch in Deutschland hierzulande noch einmal für Begeisterung gesorgt. Ob der der Handschlag mit Angela Merkel als Zeitdokument in die Geschichte eingehen wird, ist eher fraglich, sicher ist aber, dass der 44. Präsident der USA in vielerlei Hinsicht auch eine Pop-Ikone ist. Speziell in Comics hatte Barack Obama zahlreiche Gastauftritte und zum Ende seiner Amtszeit trifft das Oberhaupt der USA nun endlich auch auf den vielleicht amerikanischsten aller Superhelden: Superman. Ein legendäres Shakehands, das in Deutschland im gerade erschienen Superman/Wonder Woman-Band von Panini stattfindet.

In Band drei der Comic-Serie Superman/Wonder Woman, der seit heute überall im Handel erhältlich ist, trifft Superman erstmals auf den derzeit amtierenden US-Präsidenten. Zwei Männer, die zu amerikanischen Ikonen wurden und sich den USA und liberalen Werten verschrieben haben, reichen sich im Oval Office die Hand.

Dabei ist der Anlass dieses Treffens alles andere als feierlich: Superman hat einen Großteil seiner Kräfte verloren, seine Geheimidentität wurde der Welt enthüllt, und die US-Geheimdienste, die an seiner Loyalität zweifeln, machen Jagd auf den Mann, der – nimmt man es genau – einst illegal in die USA einreiste und dort seither unter falscher Identität lebt.

Der mehrseitige Dialog zwischen dem Präsidenten und Superman birgt gewisse aktuelle Brisanz, denn es geht um die derzeitige Angst der Menschen vor Fremden und Andersartigkeit. Es geht darum, wie sehr Politiker und Politik von außen gesteuert sind und es geht nicht zuletzt darum, wie schnell Helden in der heutigen Zeit fallen gelassen und zu Sündenbocken deklariert werden. Im Gespräch lässt Obama keinen Zweifel daran, dass er Superman vertraut, weist aber auch darauf hin, dass er damit derzeit einer Minderheit angehört und das Treffen aus politstrategischen Gründen nur inoffiziell stattfinden kann. Der Angriff des Superschurken Parasit auf die beiden am Ende der Szene entpuppt sich als ein von den Geheimdiensten gesteuertes Manöver ohne Autorisierung durch ihren obersten Befehlshaber. Ein sehr hintergründiges Kapitel in der Historie des Stählernen, das einmal mehr zeigt, dass das Comic-Genre ein Spiegel des Zeitgeists ist und die Autoren und Zeichner sich immer wieder kritisch mit aktuellen Geschehnissen in Politik und Gesellschaft auseinandersetzen.

Abgesehen von der sozial- und politikkritischen Komponente kommt natürlich auch die Action nicht zu kurz, dafür sorgt neben Superman und Wonder Woman die Suicide Squad, die in diesem Jahr noch ihr Debüt auf der Kinoleinwand feiern wird.

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