Die Traumfabrik – eine liebevolle Hommage an das Kino
12.06.2017 22:41 - Andy
Der Riese und die Nackttänzerin, der erste Band der Die Traumfabrik-Reihe von Panini Comics, ist nichts Geringeres als der Auftakt zu einer Liebeserklärung an das Kino. Eine Geschichte aus den frühen Tagen der bewegten Bilder, mit vielen historischen Hintergründen und Anspielungen auf Filmmacher und -pioniere dieser Zeit, eingekleidet in eine Geschichte, die selbst ein Film sein könnte und in stimmigen Bildern die 1920er Jahre wieder heraufbeschwört.
Célestin ist groß, unbeholfen und dick. Ein Tagträumer, der als junger Erwachsener noch immer im Haus seiner Eltern wohnt und es seinem Vater, einem Notar, nie recht machen kann. Nach einem erneuten Disput mit seinem Vater verlässt Célestin eines nachts heimlich das Elternhaus, um in Paris sein Glück zu suchen.
Der junge Mann verfügt über Wesenszüge, die 1927 in der französischen Provinz nur selten anzutreffen sind: Er ist freundlich, klug und begeisterungsfähig. Besonders begeistert er sich für Filme. Die Bilder, die gerade erst das Laufen gelernt haben und das sich langsam als Massenunterhaltung etablierende Kino, haben es ihm angetan. Und Célestin hat einen Traum: Er will Regisseur werden. Ein Ansinnen, über das sein Freund, der Filmvorführer Anatole, nur lachen kann. Denn er kennt die Mechanismen der noch jungen Filmindustrie, in der Geld und Beziehungen alles sind, nur allzu gut und kämpft mit seinem kleinen Kino ums Überleben. Doch Célestin, der sanfte Riese, hat nicht nur Glück und lernt schnell, sondern er besitzt auch das besondere Talent, das Potenzial anderer Menschen zu erkennen und zu fördern. Und so schart er in kurzer Zeit eine kleine Truppe ambitionierter Filmschaffender um sich, die gewillt sind gegen den Widerstand der großen Studios ihren Traum auf die Leinwand zu bringen.
Laurant Galandon und Frédéric Blier beginnen mit Die Traumfabrik, Band 1: Der Riese und die Nackttänzerin eine wundervoll leichtfüßige Geschichte über das junge französische Kino der späten 1920er-Jahre. Ergänzend zu der liebevoll erzählten und in ungeheuer stimmungsvollen Bildern umgesetzten Geschichte, erfährt der Leser im Anhang des Bandes Details über die Entwicklung des Kinos, beginnend mit der Erfindung des Kinematographen und den Film-Pionieren, den Brüdern Lumière. Durchweg ein Leckerbissen für Cineasten!