Die Linzer Innenstadt wurde am Wochenende zum Augmented-Reality-Spielfeld
27.08.2018 16:39 - Andy
Der ganze Unterarm von Campbell war mit mysteriösen Glyphen übersät. Die Sprachexpertin hatte sich die Zeichen in Trance auf den Körper gemalt. Aber jetzt waren die anderen dran: „Ihr müsst diese Glyphen zeichnen, damit wir ein Störsignal senden können“, sagte sie zu den Agenten, die sie umringten.
Campbells Blick schweifte über die Donau und dann blieb er am neongrün leuchtenden Ars Electronica hängen. Aus dem Inneren des Museums strömte eine seltsam leuchtende Energie, exotische Materie aus einer fremden Welt: „Ihr müsst mir helfen! Ich kann es nicht alleine schaffen“, flehte sie. Sie suchte die Hilfe von knapp 1.300 Ingress-Spielern, die übers Wochenende nach Linz, Österreich gereist waren.
Die Spieler hatten sich dort anlässlich der Cassandra Prime Anomaly getroffen, einem virtuellen Wettbewerb des Augmented-Reality-Spiels Ingress. Die weltweit in wechselnden Städten stattfindenden Anomalien stellen für Ingress-Spieler besondere Highlights dar und beeinflussen die Geschichte des Spiels.
Der aus dem Spiel bekannte Charakter Carrie Campbell war auf einer geheimen Mission in Linz vor Ort. Die Fraktion der Resistance gewann das Event und ließ ihr somit die meiste Unterstützung zukommen. Sie erhielt für diese Leistung Campbells Tagebuch mit kritischen Geheiminformationen, die für den weiteren Handlungsverlauf von Ingress von Bedeutung sind.
Am Sonntag nach der Anomalie fand der Mission Day statt. Spieler beider Fraktionen entdeckten die Linzer Sehenswürdigkeiten. Diese wurden von Niantic und Oberösterreich Tourismus geschickt mit der Handlung des Spiels zu einer spannenden Symbiose verschmolzen. Darüber hinaus wurde, ebenfalls in Zusammenarbeit mit Oberösterreich Tourismus, das weltbekannte Ars Electronica Center zu einem lebendigen Spielort. Die Fassade des Museums leuchtete in der Farbe der Fraktion, die es als Portal im Spiel kontrollierte. Auch Kämpfe um dieses besondere Portal wurden auf der leuchtenden Fassade dargestellt.
Ingress wurde bereits über 20 Millionen Mal heruntergeladen. Im Spiel kämpfen zwei Fraktionen – die Enlightened und die Resistance – um Kontrolle über Exotische Materie, welche über Portale in unsere Welt eindringt. Wie bei Pokemon GO wird die reale Welt über Geodaten in die virtuelle Spielwelt integriert.