Ergonomisches Sitzen – auch für Gamer ein Muss



Ist Zocken ein Ausdauersport? Zumindest kommt es beim E-Sport auf eingespielte Hand-Augen-Koordination, rasche Reaktionsgeschwindigkeit und jede Menge Durchhaltevermögen an. Schließlich kann ein Wettkampf über Tage dauern. Hinzu kommen stundenlange Trainingseinheiten, die der Progamer vor dem Bildschirm verbringt – im Sitzen natürlich. Die einseitige Belastung durch häufiges und langes Sitzen geht nicht ohne Spuren am Bewegungsapparat vorbei, sofern nicht mit Ausgleichssport gegengesteuert wird. Doch auch die Ausrüstung spielt eine Rolle.

Headset, Gaming-Mousepad und eine extra schnelle Computermaus hast du natürlich längst. Doch wie sieht es mit der passenden Sitzgelegenheit aus? Der Gamingstuhl ist der Thron für jeden Zocker. Doch was unterscheidet das Sitzmöbel für den Gamer vom Sessel für den Bürohengst? Im Grund genommen handelt es sich beiden um Bürodrehstühle, die gewissen ergonomischen Anforderungen Genüge leisten müssen. Denn eins haben die Couchpotato vor der Flimmerkiste und der Schreibtischtäter im Büro gewiss gemein: Beide verbringen einen Großteil ihres Tages im Sitzen.

Tja, und wer lange sitzt, bewegt sich zu wenig – so viel liegt auf der Hand. Längst gehören Nacken- und Rückenschmerzen zu den typischen Volksleiden. Dabei ist das Sitzen allein nicht zwingend das Problem. Vielmehr ist es die falsche Sitzposition, die für Beschwerden sorgt. Vertieft in die Action auf dem Bildschirm vergisst du schon mal auf die Haltung. Von Level zu Level krümmt sich der Rücken ein bisschen mehr. Die Schultern wölben sich vor und der Kopf wird unnatürlich Richtung Bildschirm gereckt, um ja kein Pixel zu verpassen. Die Folge? Wo ansonsten Bauch- und Rückenmuskulatur greifen, leisten nun Knorpel und Schmierflüssigkeit einen Bärendienst. Die Hauptlast deines Körpergewichts haben die Bandscheiben des unteren Rückens zu tragen. Ganz ohne Gewichte in der Muckibude zu stemmen, treibst du so den Verschleiß voran. Schlimmstenfalls kommt es sogar zum Bandscheibenvorfall. Von wegen Zocken sei nicht körperlich anspruchsvoll!

Tatsächlich steckt dem ambitionierten Gamer das Zocken schnell in den Knochen. Dabei geht es nicht nur um Bewegungsmangel und ein erhöhtes Risiko für Übergewicht durch das ewige Rumlümmeln vor der Kiste, sondern auch um eine Reihe von weiteren gesundheitlichen Folgen. Langes Sitzen ist Gift für die Gefäße. Wenn das Blut in den Füßen versackt, sind geschwollene, schmerzende Beine die Folge. Das Herz schiebt Überstunden, um das Blut zurückzupumpen. Ein erhöhtes Thromboserisiko sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mögliche Folgen.

Mit einer ergonomischen Sitzgelegenheit kannst du diesen Gaming-Nebenwirkungen den Kampf ansagen. Ob du dabei auf einen stylischen Gamerstuhl oder einen hochwertigen Bürodrehstuhl setzt, ist einerseits eine Frage des Geschmacks, aber auch eine Frage des Budgets. Nicht immer ist es notwendig, in einen richtigen Gamerstuhl zu investieren. Für den Amateur-Gamer aus Leidenschaft tut es ein ergonomischer Bürodrehstuhl allemal. Ergonomisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Rückenlehne die natürliche S-Kurve der Wirbelsäule nachempfindet und so den Rücken stützt. Die meisten Gamerstühle sind zu diesem Zweck neben einer neigbaren Rückenlehne mit zusätzlichen Rücken- und Nackenpölstern ausgestattet.

Wichtig ist, dass der Sessel auf deine Körpergröße abgestimmt werden kann. Im Sitzen sollten die Füße bequem den Boden berühren, während Oberschenkel und Rücken im rechten Winkel zueinander stehen. Achte in jedem Fall auf eine verstellbare Rückenlehne und auf ausreichend Abstand zu Bildschirm, Tastatur & Co. Die Maus sollte etwa dreißig Zentimeter von der Tischkante entfernt ihren Platz finden. Dass der Sessel höhenverstellbar ist, versteht sich eigentlich von selbst. Noch mehr Komfort erlangst du mit einem höhenverstellbaren Computertisch. Eine gute Auswahl ergonomischer Bürodrehstühle bietet beispielsweise der Onlinefachhandel gaerner.

Doch auch die ergonomischste Einrichtung deiner Zockerhöhle kann Bewegung nicht vollständig ersetzen. E-Sportler sollten daher einem Ausgleichssport nachgehen. Immer mehr Teams bieten, sofern ein eigenes Trainingshaus vorhanden ist, Möglichkeiten, eine nicht-elektronische Sportart zum Ausgleich zu betreiben. Selbst eingefleischte Couchpotatos sollten auf regelmäßige Pausen nicht vergessen. Wenn du dir ein wenig die Beine vertrittst, bringst du nicht nur den Kreislauf wieder auf Trab, sondern erlöst auch deine Augen für einen Moment vom Dauerstarren auf den Bildschirm.

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